Friday, September 21, 2007

U.G. Krishnamurti, bewußtes Sterben


Am 22. März 2007 verstarb der „Anti-Guru“ U.G. Krishnamurti im Alter von 89 Jahren. U.G. betonte immer wieder, dass er weder eine Lehre zu vermitteln noch irgendeine besondere Bewusstseinsstufe erreicht habe. Dennoch sahen und sehen sich Tausende von Suchern in der ganzen Welt als seine Schüler bzw. fühlten sich zu ihm hingezogen. Am 9. Juli 1918 in der Küstenstadt Masulipatam im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh in eine Brahmanenfamilie geboren, wurde er nach dem frühen Tod seiner Mutter von seiner Großmutter aufgezogen, die eine leitende Position in der Theosophischen Gesellschaft innehatte. Auch U. G. wirkte dort einige Zeit als glänzender Redner, traf wiederholt auf seinen berühmten Namensvetter Jiddhu Krishnamurti, hinterfragte und kritisierte jedoch immer radikaler alle spirituellen Ideen und Autoritäten. Nach etlichen bewusstseinserweiternden (Sterbe-)Erfahrungen durchlitt er im Alter von 49 eine starke Transformation, die seinen Körper bis in die Zellen zu verwandeln schien und ihn in das führte, was er schlicht den „natürlichen Zustand“ nannte. Ohne feste Adresse, ohne jegliche Organisation stand er bis Mitte der 80er Jahre – wo er auch in TV- und Radio-Interviews auftrat – für Fragen zur Verfügung. Danach ging er auf keine spirituellen Diskurse mehr ein, sondern verbrachte seine Zeit in einem engen Kreis von Freunden oder allein in Stille. Seine Bücher tragen den ausdrücklichen Vermerk, dass sie unter keinem Copyright stehen. „Jeder kann behaupten, der Autor dieser Texte zu sein.“ Laut U. G. Krishnamurti gibt es keine Macht oder Wahrheit außerhalb des Individuums. Der Mensch soll seine Angst überwinden und all die Krücken wegwerfen, die ihm die Religionen und spirituellen Lehrer „verkauft“ haben. U.G. verweigerte in den letzten Wochen seines Lebens alle Nahrung und Flüssigkeit und starb vollkommen gelassen, betreut von drei engen Vertrauten.

Quelle

In diesen Video sieht man Krishnamurti kurz vor seinen ableben.
Den bewußten Schritt des sterbens wenn die zeit gekommen ist.
Ähnlich wie die Indianer und einige weise Menschen.

Friday, August 10, 2007

Gefühle in Fotos

Verloren, alleine, voll Liebe, voll Sehnsucht


Gesichter, Erkennend, schauend, bereit.

Ganz nah bei mir



Zögernd, wartend, skeptisch schauend



Was wird kommen, wie geht es weiter?


Komme was will, ich bin bereit.

Sunday, July 08, 2007

Sunday, July 01, 2007

Sich ertragen können






Geschichte: Konferenz der Zimmermanns-Handwerkzeuge

Ja, da hatten die Zimmermannshandwerkzeuge tatsächlich eine Konferenz. Der Bruder Hammer hatte den Vorsitz, er steht auf, und sagt:

"Brüder, ich habe gehört, daß einige Beschwerden gegen andere vorzubringen haben und ich meine, es ist das Beste, wir besprechen die Dinge offen und frei. Also Brüder was sind eure Beschwerden?' Na, Bruder Säge, was hast du vorzubringen?"

Br. Säge steht auf und druckst erst ein bisschen herum und sagt:

"Na ja es ist der kleine Bruder Bleistift der macht mich nervös, wenn ich ihn brauche und suche, dann finde ich ihn oft nicht, weil er so klein ist, und wenn ich ihn dann gefunden habe, um ihn zu gebrauchen, dann ist er meistens stumpf. Also wenn er überhaupt zu etwas nütze sein soll, dann müsste er öfters mal angespitzt werden.

Der kleine Br. Bleistift stellt sich nun langsam auf die Zehen und sagt:



"Gut, vielleicht bin, ich zuweilen etwas stumpf, aber das bin ich immer nur dann, wenn ich lange mich aufgeopfert habe und gebraucht wurde, aber, sagte er, ich bin nicht so wie der dicke Bruder Drillbohrer, der dreht sich immer nur im Kreis herum, also ehrlich gesagt, der Br. Drillbohrer geht mit auf den Wecker."



Bruder Drillbohrer erwidert jetzt:




„Ja ich weiß, dass man mir nachsagt, dass ich mich immer im Kreis herum drehe" aber immerhin bin ich nicht wie Bruder. Hobel, den muss man nämlich schieben, damit er überhaupt
etwas tut. Na ja und dann ist die Arbeit die er tut ja sehr oberflächlich. nicht so tief wie die Arbeit die wir verrichten."



Ja, alle Werkzeuge schauen jetzt einander an und stimmen darin über ein, dass der Bruder Drillbohrer einen sehr markanten Punkt gegen den Bruder Hobel gefunden hatte und so schauen die nun alle zu Bruder Hobel, was der nun sagte:




"Brüder, ich schätze, dass ich nicht der einzige bin,
der in dieser Runde geschoben werden muss um etwas zu tun, und der auch keine Tiefenwirkung hat in seinem Wirken und tun. Nein, Bruder Sandpapier ist noch viel schlimmer. Außerdem, schaut doch mal wie rau der ist:"



Bruder Sandpapier ging auf diese Bemerkung hin wirklich hoch. Er sagte etwas verärgert:




"Bruder Hobel ist ja nur eifersüchtig, er weiß, dass ich viel größere Erfolge in meiner Arbeit habe als er, und darum sagt er das. Und übrigens, wenn hier schon jeder gegen jeder etwas vorbringt, dann habe ich auch etwas, und zwar gegen Bruder Zollstock-. Der bringt mich nämlich hoch, wenn er alle mit seinem Maßstab misst, als ob er der Einzige wäre, der etwas taugt."

Tja, die Gemüter erhitzten sich, und es schien, dass alle Werkzeuge berechtigte Beschwerden einander vorzubringen hätten, auch gegen Bruder Wasserwaage, der immer zu streng und genau ist. Doch gerade inmitten der Diskussion, als einige bereits dabei waren aufzustehen und hinauszugehen, weil sie der Meinung waren, dass, sie doch zu nichts Nütze seien -------




WER ANDERS KAMM DA HEREIN? --------- - und damit nahm die Geschichte eine sehr ernste Wendung, nun wer kam herein? --




Ihr Meister, der Zimmermann aus Nazareth. Er war gekommen um sein Tageswerk zu vollbringen, denn sein Vater hatte ihn, darum gebeten, ein Haus zu bauen, wo, sie beide darin wohnen könnten und nun zog er sich sein Arbeitszeug an und begann seine Tagesarbeit zu vollbringen. Und was, machte er?



Nun, er gebraucht einfach den Hammer, den Bleistift, die Säge, den Drillbohrer, den Hobel, das Sandpapier, den Zollstock, die Wasserwaage, den Dorn und all die anderen Werkzeuge --und dann kam noch jemand herein und das war der Vater des Zimmermanns,




Ja, wie begeistert war doch der Vater, als er sah, wie sein Sohn alles zustande gebracht hatte. "Wie hast du alles gemacht mein Sohn?"


Da sagte der Sohn-. "Ja, ich mache rechten Gebrauch von all den Werkzeugen die ich kaufte, und wie sehr ich doch jedes einzelne Werkzeug liebe. Ich bezahlte einen hohen Preis für sie, doch sie alle sind es wert! Sieh doch, z.B. der Bruder Hammer. Er ist für beides gut zu gebrauchen, zum abreißen und zum aufbauen, er leistet einen wirksamen Dienst und trifft den Nagel immer auf den Kopf. Ich bin auch sehr froh, dass ich den Bruder Bleistift habe. Obwohl er nicht sehr groß ist und ich ihn von Zeit zu, Zeit schärfen muss aber müssen nicht alle, Werkzeuge von Zeit zu Zeit geschärft werden – er leistet eine sehr gute Markierungsarbeit. Und Vater, hier ist noch ein Werkzeug ohne das ich schlecht auskommen würde. Das ist der Brüder Drillbohrer, Mit ihm kann man so richtig ans Herz gelangen. Und schau hier, sagt der Sohn, der Bruder Hobel, der ist so handlich bei der Arbeit. Er ist ein sehr sanfter Arbeiter, er nimmt sich nie mehr vor, als er auf einmal bewältigen kann. Auch kann man mit ihm gut Hindernisse glätten."



Wie findest du diese Werkzeuge, mein Sohn?" fragt der Vater.




"Du meinst Bruder Wasserwaage, nun, das ist auch jemand der mir gut dient. Er hat ein sehr gutes Auge zur Bewahrung von Gleichgewicht. Er ist auch sonst ausgeglichen. Ich kann ihn gut gebrauchen. Er leistet vortrefflichen Dienst."



"Ach", sagt der Sohn; "Ich bin so dankbar, dass ich all die Werkzeuge habe, Ja selbst für die kleinsten Werkzeuge die ich kaufte, bin ich dankbar, sie alle sind nützlich und irgendwie notwendig. Ich denke z.B. an den kleinen Bruder Dorn, so klein er ist, in Verbindung mit dem Bruder Hammer ist er sehr gut zu gebrauchen. Dann ist da noch der Bruder Zollstock. Obwohl er in seinem Ausmaß gering ist, ist er doch in der Lage, Über sich hinaus zuwachsen, und man kann ihn in verschiedener Weise gebrauchen. Sogar was meine neuen Werkzeuge betreffen, wie Bruder Sandpapier; ich wüsste nicht wie ich ohne ihn auskommen sollte, obwohl eine gewisse Rauheit an ihm ist, zeitigt er gute Dienste.
So siehst du Vater, dass ich in der Lage bin, das Haus zu bauen, das du mir zu bauen aufgetragen hast - und das liegt daran, dass ich all die vielen Werkzeuge, die ich bekommen, habe und mit ihrer Hilfe werde ich das Haus auch vollenden."



Doch nun führte er den Vater hinaus, um ihn noch andere Dinge zu zeigen.




Während sie nun fort gingen, begannen sich die Zimmermann-Handwerkzeuge zu freuen, weil sie Ja des Zimmermanns Empfehlung gehört hatten, und indem sie auch gesehen hatten, wie erfreut der Vater war, ja, dass sie doch gemeinsam etwas gutes zustande gebracht hatten.



Und es war wieder der Bruder Hammer, der erfreut aufstand und sagte: "Brüder, ich finde, dass jeder von uns, nützlich und notwendig ist. Natürlichhaben wir Fehler, und ganz bestimmt müssen wir alle an uns arbeiten, aber trotzdem, ob wir klein sind oder groß, alt oder neu, wir alle sind. Mitarbeiter um unseren Meister und seinem Vater zu gefallen."



Und so nahm die Konferenz dann doch einen guten Ausgang, weil doch alle einen guten Gesichtspunkt zueinander gefunden hatten.




ENDE




Ja so ist das im Leben, wir mögen uns über Kleinigkeiten bei unseren Gegenüber, bei unseren Eltern, bei unseren Partner aber auch Kollegen vielleicht aufregen, es nicht verstehen, vielleicht auch verurteilen.


Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, sein eigenes Herz und dieses sollten gerade wir als unvollkommene Menschen tollerieren.-




Jesus ist für unvollkommene Menschen gestorben, er legt für uns ein Wort bei Gott ein. Er sieht das wir aus einer Unvollkommenheit manchmal töricht handeln und Richter spielen. Wenn wir uns jedoch bemühen an unserer Persönlichkeit zu arbeiten und wir Fehler machen so wird uns verziehen.




Mutwillige Sünde, wie Mord bedarf eine Korrektur, eine Sühne, ein Ändern.




Nehmen wir doch das Tempo und vielleicht manchmal komischen Eigenarten unseres Partners bzw. Umfeldes hin. Wenn wir genau nachdenken sehen wir das dieser Mensch auch so viele positive Eigenschaften hat.




Wir alle sind nützlich in diesen weiten Universum, obwohl klein und voller Fehler.


Gott hat uns gezeigt wie sehr er uns liebt, er gab seinen einziggezeugten Sohn für uns Menschen her. Es steht geschrieben:




"
27 Als er die Himmel bereitete, war ich da; als er einen Kreis über der Fläche der Wassertiefe festsetzte, 28 als er die Wolkenmassen droben festigte, als er die Quellen der Wassertiefe stark werden ließ, 29 als er dem Meer seine Verordnung festsetzte, daß die Wasser selbst seinen Befehl nicht überschreiten sollten, als er die Grundfesten der Erde verordnete, 30 da wurde ich neben ihm zum Werkmeister, und ich wurde der, den er Tag für Tag besonders liebhatte, während ich allezeit vor ihm fröhlich war, 31 fröhlich über das ertragfähige Land seiner Erde; und die Dinge, die mir lieb waren, waren bei den Menschensöhnen.






Wie sehr sind wir bereit die kleinen Fehler unseres Nächsten zu ertragen, zu verzeihen?




Alles Liebe




Dirk Riske

Friday, June 29, 2007

Unendlich...




Freiheit, Unendlichkeit, hinausschauend, Licht und Horizonte sehend.
Allein sein, tiefer Schmerz durchzogen, das Sein mit dem gleichzeitigen Gefühl, des überwältigt sein. Scheinbar verloren, in den Weiten, in der Schönheit und dem kristallklaren Äther.






Den Mut haben zu lieben, den Mut haben Liebe zuzulassen,



im großen von Gott, im kleinen von Menschen.



Wo bist du?


Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.





Dirk Riske

Sunday, April 29, 2007

Abgeschnittene Liebe


Es war einmal eine wunderbare Blume. sie stand mit geschlossenenen Blütenblättern auf einer schönen Wiesen.
Durch die geschlossenen Blütenblätter drang das Licht der Sonne. Sie nahm die Wärme der Sonne wahr.
Manchmal wurde es auch arg dunkel und auch kalt, meistens in gleichbleibenden Rhytmus. Es kam auch mal vor das da etwas an den Blütenblätter klopfte, dabei wurde sie dann ganz naß, was auch etwas unheimlich war.
Es tat aber auch sooo gut, denn ihr Durst wurde gestillt.
Immer wieder dachte sich die Blume auch mal schauen zu wollen, ganz zart einfach mal so das nichts passieren kann. sie wollte sehen was soviel Licht und Wärme brachte. Sie wollte sehen was da so feucht anklopfte.
Manchmal traute sie sich ein Blättchen zu öffnen, dennoch konnte sie nicht viel mehr wahr nehmen. Sie hatte eigentlich auch Angst, dass etwas passieren könnte.

Da aber diese Ereignisse sich immer wiederholten, vertraute sie immer mehr. Sie öffnete nach und nach immer mehr Blütenblätter.
Sie war überwältigt von dem was sie wahrnehmen konnte, von all der Liebe und Ereignissen, die ihr so gut taten aber auch irritierten.

Nun war sie ganz mutig, sie öffnete sich vollständig und ganz. Ja, ich vertraue, Ja, ja, ja!
Die ganze Wiesenpracht freute sich darüber, alle hatten einen nutzen. Die Fliegen, die Bienen, die Spinnen und viele anderen bewohner dieser Wiese.

Gerade aber als sie in ihrer ganzen Schönheit und Offenheit, Verletzlichkeit präsent war, da kam ein junges Mädchen, sah die wunderschöne Blume und schnitt sie ab!

Warum? Ich hatte doch gerade vertraut, gerade getraut mich zu öffnen, zu lieben...


dirk riske

Tuesday, April 17, 2007

Es war einmal ein Mensch


Es war einmal ein Mensch; ein noch sehr junger Mensch – zart und anlehnungsbedürftig, sich nach Geborgenheit sehnend. Längst hatte er den dunklen, warmen Mutterbauch verlassen, doch trug er die Erinnerung daran noch in sich …diese heimatvolle Höhle, welche den Hinübergang in die grelle, harte, materielle Welt ermöglichen sollte, diese zärtliche Sanftheit …mit einem schrillen Schrei hatte er diese Heimat verlassen

… und nun, schon einige Jahre auf dieser Erde weilend, wartete er; er wartete wieder und wieder, sich nach der Wärme seiner einstigen Heimat sehnend. Seine Mutter, verstrickt in die Mühen und Pflichten des Alltags, hatte längst dieses Gefühl vergessen, welches sie einst diesem keimenden Leben gegenüber in ihrem Bauch empfunden hatte. Ein kleines Menschenwesen auf ein Leben auf diesem Planeten vorzubereiten, war keine einfache Aufgabe – zuviel Weichheit, Sanftheit und Zärtlichkeit wären da nur fehl am Platz gewesen ...

... und irgendwann hatte der Gewöhnungsprozess eingesetzt, und das Kind glaubte, verstanden zu haben. Wie die anderen durch Beobachtung und Nachahmung lernten, so beobachtete und ahmte es nun ebenso nach; allzu viel Zartgefühl, Erbarmen, Milde und Güte waren auf dieser Welt nicht gefragt, konnte es bald erkennen. Und der Gewöhnungsprozess schritt weiter fort …

… irgendwann erreichte dieser junge Mensch einen Zustand, den man „Erwachsensein“ nennt. Nicht an alles, doch an sehr vieles hatte er sich nun gewöhnt. Dazu gehörte auch, das Bitten und Klagen seines inneren Wesens immerfort zu überhören, und so geschah es, dass aus diesem zarten, kleinen Menschen ein großer Mensch wurde, voller Blockaden und Verhärtungen. Ein unsichtbarer Panzer umgab ihn nun, welcher ihn vor den Angriffen der Außenwelt schützen sollte – hart war dieser Panzer, und das Wesen dahinter wurde fast empfindungslos – das Sehnen aber blieb.


Sollte einmal ein solch feiner Strahl der Liebe diesen Panzer durchdrungen haben, war dieser Mensch in alarmbereitem Aufruhr, noch mehr galt es sich zu schützen, wo doch etwas in sein Inneres vorgedrungen war …

… irgend etwas erinnerte den nunmehr erwachsenen Menschen an seine Offenheit und Verletzlichkeit, welche er in seinen Kinderjahren besessen hatte, und irgend etwas erinnerte ihn an all das, wonach er sich seit Anbeginn gesehnt, es aber nie gefunden hatte … und so begann er sich zu rächen, vornehmlich an jenen Wesen, welche ihn an diese Gefühle erinnerten …

(Christine Götz, Malerin und Autorin)

Tuesday, April 03, 2007

Tödliches Mail

Tödliches Mail

Immer als sie nach Hause kam, setzte sie sich an den Computer,
wählte sich ins Internet ein und blieb solange drin,
bis sie ihre Mutter ins Bett schickte.

Aber an diesem Tag war es anders, sie hatte sich verliebt.
Es verging kaum eine Minute, wo sie nicht an ihn dachte.
Sie hatte nur seinen Nicknamen im Kopf und seine Beschreibung.
Andauernd dachte sie darüber nach,
wie er wohl aussehen würde.
Sie hatten nie so richtig über sich selbst geredet,
nie über persönliche Details wie genauer Wohnort oder so.
Sie wusste nur, dass er in Deutschland wohnte,
wie sie selbst, aber etwa 400 km weit entfernt;
zu weit zum besuchen.
Sie konnte ihm vertrauen, konnte sich loslassen,
konnte sich fallen lassen, wenn sie mit ihm chättete,
was sie sonst nicht konnte.
In real war sie sehr schüchtern, traute sich kaum etwas zu
Doch im Chat, wenn sie mit ihm sprach,
dann konnte sie sich richtig fallen lassen,
und ihren Gefühlen freien Lauf lassen.

Doch das sie sich in ihn verlieben würde,
daran dachte sie nie.
Sie hielt es nicht möglich, sich in einem Chat zu verlieben,
doch nun war es passiert;
sie konnte nichts mehr dagegen machen.
Es vergingen einige Tage; sie dachte pausenlos an ihn;
war schon öfters so nah dran, es ihm zu gestehen,
aber sie schaffte es nie.
Doch dann kam der Tag, an dem sie beschloss, es ihm zu sagen.
Als sie sich nach der Schule an den Pc hockte,
und in den Chat ging, war er nicht da.
Sie wartete lange, doch er kam nicht.
Sonst war er immer da. Jeden Tag um die selbe Zeit.
Doch heute nicht.
Sie hatte keine Ahnung was dazwischengekommen war
und befürchtete schon das schlimmste.
Und da kam ihr die Idee, ihre E-Mails nachzulesen.
Sie hatte Post, es war eine E-Mail von ihm.
Als sie den Betreff las, stieg in ihr ein eigenartiges Gefühl auf.
Ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch.
Ein Gefühl, dass ihr die Luft wegbleiben liess.
Im Betreff stand : Tut mir leid, ich mag dich nicht mehr !!!
Sie machte die Mail auf......
Na du......

Es tut mir leid, ich hätte es dir viel eher sagen sollen,
hätte es niemals so weit kommen lassen dürfen.
Ich bin nicht der, den du denkst.
Ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch, kann mit dir ehrlich gesagt nichts anfangen.
Ich habe dich die ganze Zeit nur belogen.
In Wirklichkeit wollte ich nur jemanden verarschen.
In Wirklichkeit kann ich dich nicht leiden.
Du mit deinem ewigen Gejammer,
du, mit deiner völlig abartigen Sicht vom Leben und allem.
Ich habe mit gespielt, weil es das war, was du wolltest.
Aber ich kann dich nun mal nicht leiden,
deswegen werde ich dich jetzt in Ruhe lassen.
Das ist das letzte was du von mir hörst.

Sie konnte es nicht glauben.
Jedes Wort fühlte sich so an,
als würde ein Messer in ihr Herz stechen.
Es tat so fürchterlich weh, als sie das las.
Die Tränen konnte sie nicht mehr zurückhalten.
Sie rollten über ihre Wangen, bis zum Kinn.
Es fühlte sich an, wie Dornen die sich in sie hineinführen.
Sie war alleine daheim ; zum Glück.
So hätte sie sich nicht getraut, aus dem Zimmer zu gehen.
Und das Weinen konnte sie auch nicht unterdrücken.
Es kam aus ihr heraus,
als hätte sie seit Jahren nicht mehr geweint.
Sie hatte das Gefühl, als würden diese Worte alles in ihr zerstören, verbrennen.......
Sie wollte nicht mehr.
Er war die einzige Person, der sie vertraut hatte.
Doch es war alles nur Show.......

Er war nicht real, diese Person die sie liebte , hasste sie.
Sie wollte nicht mehr leben .
Alles, woran sie geglaubt hatte, war eine Lüge.
Und das schlimmste war immer noch,
das er es ihr so sagen musste.
Er hätte es auch anders tun können......
Aber wieso so ???
Und wieso gerade sie, und nicht eine andere naive Chätterin ?
Sie sah nicht mehr richtig,
ihre Augen waren voller Tränen.
Und in ihr brannte es förmlich.
Sie konnte sich noch daran erinnern, dass ihre Mutter einmal Schlaftabletten gekauft
hatte.......

Im Bad mussten sie sein, wie vor einigen Tagen auch noch,
als sie sie per Zufall gefunden hatte.
Sie setzte sich wieder an den Pc, vor ihr der Posteingang -
Keine neuen Nachrichten -........
Der Deckel des Röhrchens spickte weg, als sie es aufmachte.
Da waren einige weiße Tabletten.
So klein und doch so gefährlich.
Sie nahm sich eine raus und schluckte sie.
Es war eckelhaft; es schmeckte fürchterlich bitter,
aber die Tablette verschwand sofort in ihrem Magen.
Der Rest kann ja nicht schlimm sein,
gleich ist ja eh vorbei dachte sie,
und schluckte den Rest der Tabletten auch.
Wie lange sie da sah und auf Post von ihm wartete,
konnte man nicht sagen, es mussten Stunden gewesen sein.
Ihr Kopf wurde immer schwerer,
die Augenlider waren so schwer wie Blei.
In ihrem Magen brannte es,
doch sie spürte es nicht mehr.
Alles war wie durch Watte gedämpft.
Der Kopf sank auf die Tastatur, ihre Augen schlossen sich.......

Das Herz wurde immer langsamer, alles schlief ein.

Für immer........

Für immer........

Man fand sie am nächsten Morgen.
Tot vor dem Pc, in der Hand das leere Röhrchen.
Und auf dem Bildschirm, eine Nachricht.
Irgendwer von den Ärzten musste sie geöffnet haben. Darin stand:

Huhu
Gott , was hat denn mein Bruder für einen Mist geschrieben ?
Tut mir leid, ich habe das nicht geschrieben......
glaub mir bitte.......
ich könnte dir niemals weh tun.......

Denn ich liebe dich

Wednesday, March 28, 2007

Ich danke dir von Herzen




Liebe Beate,




ich möchte dir einfach Danke sagen, für die physischen


und auch psychischen Unterstützungen.


Auf deinen FRohKöstlichen Weg werde ich dich gerne

begleiten.


Ganz viel Liebe und Sonne im Herzen


wünscht dir


Dirk