Monday, September 22, 2008

Dein Engel

“Der Engel

Es war einmal ein Kind, das bereit war geboren zu werden.

Das Kind fragte Gott: „Sie sagen mir, dass du mich morgen auf die Erde schicken wirst, aber wie soll ich dort leben, wo ich doch so klein und hilflos bin?“ Gott antwortete: „Von all den vielen Engeln suche ich einen für dich aus. Dein Engel wird auf dich warten und auf dich aufpassen.“

Das Kind erkundigte sich weiter: „Aber sag, hier im Himmel brauche ich nichts zu tun, außer singen und lachen, um fröhlich zu sein.“ Gott sagte: „Dein Engel wird für dich singen und auch für dich lachen, jeden Tag. Und du wirst die Liebe deines Engels fühlen und sehr glücklich sein.“

Wieder fragte das Kind: „Und wie werde ich in der Lage sein, die Leute zu verstehen, wenn sie zu mir sprechen und ich die Sprache nicht kenne?“ Gott sagte: „Dein Engel wird dir die schönsten und süßesten Worte sagen, die du jemals hören wirst, und mit viel Ruhe und Geduld wird dein Engel dich lehren zu sprechen.“

„Und was werde ich tun, wenn ich mit dir reden möchte?“ – Gott sagte: „Dein Engel wird deine Hände aneinanderlegen und dich lehren zu beten.“

„Ich habe gehört, dass es auf der Erde böse Menschen gibt. Wer wird mich beschützen?“ Gott sagte: „Dein Engel wird dich verteidigen, auch wenn er dabei sein Leben riskiert.“

„Aber ich werde immer traurig sein, weil ich dich niemals wiedersehe.“ Gott sagte: „Dein Engel wird mit dir über mich sprechen und dir den Weg zeigen, auf dem du immer wieder zu mir zurückkommen kannst Dadurch werde ich immer in deiner Nähe sein.“.

In diesem Moment herrschte viel Frieden im Himmel, aber man konnte schon Stimmen von der Erde hören und das Kind fragte schnell: „Gott, bevor ich dich jetzt verlasse, bitte sage mir den Namen meines Engels.“ – „Ihr Name ist nicht wichtig. Du wirst Sie einfach ‘Mama’ nennen.“

Saturday, September 13, 2008

Über die Berge auf den Weg zu mir selbst


Auf den Weg zu mir selbst,

In den letzten Jahren habe ich viele meiner traumati­schen Ängste bearbeiten können. Es sind immer wieder kleine Herausforderungen, die für den Außenstehenden lächer­lich wirken können, aber für mich als Betroffenen große Hürden bedeuten.

Scheinbar aufgelöste Ängste kommen immer wieder, wenn man neu in eine traumatische Situation gerät. Ich kann es nur so beschrei­ben, dass diese dann wie eine große Welle über mich kommen und ich wie erschlagen bin. Traumatisch, bewegungslos, den Blick starr auf die inneren oder äußeren Katastrophen gerichtet.


Im Bett kauernd, schluchzend, weinend, zu nichts mehr fähig. Von Außen nichts zu erkennen was dies jetzt auslöste. Nun - in einer solchen Situation war ich in den letzten Tagen: ausgelöst durch etwas Traumatisches, das alles in mir zusammen­brechen ließ und ich bewegungslos wurde – bewe­­gungslos im Geiste, manifestiert im Außen.

Die Höhenangst ist eine dieser Ängste, die immer stärker wurden, je unsicherer ich in mir selbst wurde. Früher konnte ich noch nicht einmal über hohe Brücken gehen.

In dieser Zeit bekam ich eine Mail von meiner lieben Freundin Regina, wir waren einmal ein Paar.

Wir verabredeten uns zum Bergwandern, Regina schlug mir einige Touren vor und ich hatte mir dann zwei Touren ausgesucht.

Eine Möglichkeit, die zur Auswahl stand, war der Wank - ein sehr schöner Berg bei Garmisch. Aussicht und Panorama rundherum, dass das Herz hüpft. Schöne romantische Wege.

Die andere Möglichkeit war die beeindruckende Benediktenwand.

Ich entschied mich für den Wank, da ich hoffte das diese Wanderung nicht zu ge­fährlich sei, denn ich habe ja eine unbeschreibliche Höhenangst.

So trafen wir uns schon 7:00 Uhr Morgens, wir nahmen unsere Rucksäcke und die Wanderstöcke und los ging es zum Trampen - Richtung Garmisch.

Lange haben wir am Straßenrand gestanden, bis ein Wagen hielt, der uns mit nach Wolfratshausen nahm. Das war nicht all zu weit.

Auch dort standen wir dann wieder eine ganze Weile, aber wir kamen nicht weg nach Garmisch. Da wir wussten, dass gegen Abend eine Schlechtwetterfront über Garmisch rein kommen sollte, haben wir uns überlegt, nun doch zur Benedik­ten­wand zu trampen.

Oh, innerlich passte mir das gar nicht, weil ich aus dem Internet wusste, dass der Weg dorthin auch ausgesetzt sein kann und für mich - als nicht Schwindelfreiem - eine große Herausforderung ist.

Dann dachte ich mir: „lass los Dirk, leg dich in Gottes Hände.“

Gut - wir trampten dann in Richtung Bad Tölz. Wir kamen dann erst einmal nach Königsdorf. Und von da nahm uns dann jemand mit nach Tölz.

In Tölz standen wir dann wieder eine ganze Weile - keiner hielt an. Auf einmal sprach uns eine junge Frau von hinten an, ob sie uns mitnehmen kann nach Lenggries. Sie käme gleich mit dem Auto vorbei. Ja wir freuten uns, stimmten natürlich zu. Ja so kamen wir dann doch noch weg. Eigentlich ist das Trampen im Süden Bayerns nicht so ein Problem, wenn die Leute sehen, dass man Wanderer ist (Stöcke, Rucksack). Die Menschen sind sehr kontaktfreudig und man fühlt sich meistens recht wohl dabei.


Wir wurden vor einem Edeker- Markt abgesetzt, der unterhalb vom Brauneck- auf dem Weg nach Weg­scheid an der Abzweigung der Straße hinauf zur Brauneckbahn liegt. Regina kaufte sich noch was ein, wir machten ein paar Fotos von blühenden Artischocken.

Dann überlegten wir, ob es besser sei mit der Gondel hoch zufahren, weil die Wanderung auf diesen Berg schon zwei Stunden gehen kann und dann kommen ja noch vier stunden über die drei Achsel- Köpfe oben. Zuvor musste jedoch Regina noch zur Sparkasse in Lenggries joggen, um sich Geld zu holen für die fahrt hoch. Nun wir fuhren dann den Berg hoch.



Ich dachte an die schönen Erlebnisse die ich mit meiner Mutter und Elke hier oben hatte, es rührte mich doch sehr. In der Fahrt nach oben hatten wir auch zwei Leute mit drin in den Lift, die auch über ihre Höhenangst mit uns sprachen.

Mir wurde es langsam mulmig, denn ich wusste, dass es gleich oben über den Grad über die Achselköpfe und Latschenkopf geht. Ich war sehr nervös, meine Beine zitterten schon, obwohl ich mich körperlich noch nicht verausgabt hatte.

Regina nahm mir oft die Angst, sie sagte, das nichts ein muss sei und das man zu jeder Zeit zurück gehen kann, wenn nichts mehr geht.

Größere Radien ziehen nur wenige, lediglich eine Handvoll wählt die lange Überschreitung über die Achselköpfe zur Benediktenwand.

Sie erfordert reichlich Kondition, wegen der Länge und mehrerer Gegenanstiege. Es ist ein ewiges Auf und Ab.

Zuverlässig ist dabei nur eines: der Panoramablick. Der Steig folgt weitgehend dem Gratkamm und garantiert weite Ausblicke.

Für mich war auch die Menschen die dort gingen, eine Herausforderung: es war mir höchst peinlich mit meiner Höhenangst. Denn man sah sie mir nicht nur an, sondern man bemerkte sie auch.

Nun als wir dann den ersten der Achsel- Köpfe betraten und mir bewusst wurde, das es rechts und links steil runter geht, begann mein Herz ein Zahn zuzulegen.

Dann kam ich an der ersten Stelle wo ich nicht mehr weiter wollte, dort standen einige Leute, die überlegten. Manche gingen zurück und manche weiter. Es kam der erste große Steig nämlich, ohne Hilfe, ohne Leiter oder Stahlseil.

Da ich nicht mehr wollte ging Regina vor, sie war eine ganze weile weg, bis sie wiederkam und meinte, ich sollte es probieren, sie würde auch meinen Rucksack tragen so das ich mich leichter fühlen würde.

Und sie sagte mir immer wieder, dass ich mich hinsetzen solle, wenn die Panik zu groß würde – und auch, wenn die Stellen wieder leichter wurden, um genau hinzusehen, wo ich da hindurchgegangen war – und wie es in Wirklichkeit dort aussah.

Oh je was nun? Eine ganze Weile stand da auch ein Vater mit zwei Kindern. Eines hatte er auf dem Rücken in einen Tragesack was schlief und ein Kind lief.

Die gingen nun auch weiter, der kleine Junge hatte Angst, hielt sich immer an seinen Papa. Das gab mir Kraft! Ich fühlte mich auch wie ein kleiner Junge, nur ich hatte keinen Vater der mich liebte. Jetzt für den Moment hatte ich einen Vater. Er war ganz lieb, redete den Jungen zu, nahm ihn bei der Hand.

Ich entschied mich, meinen Rucksack an zu behalten. Er gab mir halt. Ich zog ihn enger an mich ran.

Nun ging ich eng hinter dem Jungen und den Vater her. Es ging jetzt auf einer Stelle steil hinunter, ich machte es den Jungen nach, der sich eng an der rechten Seite der Wand hielt. Manchmal ging ich in Entenschritt tief in der Hocke um nahe beim Boden zu sein und wenn Panik von meiner Seite kommen sollte, mich plötzlich hinzulegen.

Regina ging dicht hinter mich und so fühlte ich mich einigermaßen sicher.

Irgendwann als es zwischen drin mal leichter wurde, überholten wir dann den Vater mit seinen Kindern. Ich verabschiedete mich innerlich und dankte für diese Energien.

Jetzt fühlte es sich wieder anders an. Ich bekam mehr Angst aber Regina wirkte immer beruhigend, ja wie ein Fels in der Brandung, der stets zuverlässig und Ruhe ausstrahlte. Ich hatte eigentlich auch Angst vor mir selbst. Kurz kamen immer wieder Gedanken wie, falle ich nach unten oder werfe ich mich vor lauter Angst in Panik nach unten. Es war wie ohne Kontrolle. Wenn es arg schlimm wurde, hielten wir kurz inne, wenn ich wieder ruhiger wurde, na dann ging es wieder weiter.




Es kamen noch einige krasse Stellen, wo ich mich fragte: „Soll ich doch zurück?“ Doch wenn ich mir dann vorstellte, alles was ich schon gegangen bin, wieder zurück zu müssen, dann bekam ich ein Horror.

Also ging es weiter voran. Manche Steige waren für mich schon krass. Da musste man von oben runter, schaute dabei in die Tiefe. Ein Glück war da dann ein Drahtseil.

Auf einmal bemerkte ich, dass mein rechter Unterarm voll Blut war. In meiner Aufregung hatte ich nicht bemerkt, wie ich mich verletzte. Ich dachte erst eine Ader sei verletzt. Aber Regina reichte mir in aller Ruhe ein Taschentuch, um erst mal das Blut abzuwischen. Und dann war es doch nur blutiger als die Verletzung war. Ich wischte das Blut ab und dann ging es weiter.

Einmal bemerkten wir Steinböcke, wir blieben stehen um sie zu suchen. Denn man kann sie schlecht erkennen, sie sitzen häufig in Mulden der Felswände.

Dohlen flogen nah an uns ran und wir machten einige Fotos von ihnen.

Der Ausblick war immer gigantisch, ein Panoramablick vom feinsten, wäre es nicht leicht diesig gewesen, so hätte man bis nach München schauen können.

Ja was soll ich noch schreiben, hätte ich nicht so eine Führerin dabei gehabt, so hätte ich diese Gradwanderung nicht geschafft oder erst gar nicht angefangen.

Regina und ich konnten weitere viele Dinge lösen und in Frieden und in Liebe umwandeln. Alte Geschichten aus ferner Vergangenheit wurden geheilt.

Danke Dir Regina!

(Anmerkung von Regina: Danke dir auch von ganzem Herzen Dirk! Dein Mut und dein Glaube haben dir geholfen!)

Diese Wanderung hat mir sehr geholfen, zu erkennen, dass die Angst ihr Gesicht verlieren kann, wenn man hinschaut. Wenn man schaut und sieht, das dies ein Bestandteil aus einen selbst ist und im Außen übertragen wird.

Sicherlich bin ich jetzt noch nicht frei von Ängsten aber sicher kann ich jetzt noch besser damit umgehen.

Wir kamen nun an den Punkt wo es hinüber gehen soll zur Benediktenwand. Da es arg spät war und der Himmel sich langsam zuzog, entschieden wir uns für den abstieg.

Es ging noch wunderschöne Wege bergab. Es war wie im Märchenwald, man könnte meinen, dass gleich irgendwelche Feen, Elfen und Wichtel hervorspringen.

Wir trafen auch auf Mahnsteine, wo Bergsteiger abgestürzt waren…

Es war voll Frieden, Bäume die große Felsbrocken umarmten, Moosbedeckte Steine, kleine klare Bäche, schwarze Weberknechte auf weißem Kalkstein.

Wunderbare Wildkräuter, immer wieder verzehrten wir welche unterwegs und das brauchten wir auch…

Wir kamen noch an einen wunderbaren klaren Bach in dem wir gebadet hatten abgekühlt hatten. Es wurde dunkler die Wolken dichter und unsere Schritte schneller.

Bis wir unten endlich an einer Hütte kamen wo Regina sich noch stärkte. Wir fragten die junge Wirtin, die nun schließen wollte, ob sie uns mit zur Straße nimmt, denn bis dahin wären noch zwei stunden Fußweg (11km) gewesen.

Sie meinte, wenn sie jetzt den Wagen voll beladen würde, dass sie dann wohl keinen Platz mehr hätte. Nun gut, wir machten uns dann zu Fuß weiter. Man kann sagen der Himmel war schwarz bis grün und wirkte sehr bedrohlich. Wir stellten uns drauf ein wieder richtig Nass zu werden. Leichte Erinnerungen an unsere Rad- Wanderung im April kamen hoch, dort wurden wir auch immer wieder Nass und trocken.

Wir fingen leicht an zu joggen und wir kamen an eine Stelle wo ich mich erinnern konnte, dass ich da letztes Jahr auch mit Elke war. Gefühle kamen hoch und ich war tief berührt. Ein Weg wurde vollendet. Vielleicht kommt was Neues?

Dort kam nun auch die Wirtin mit ihren Wagen. Wir hielten sie an, wir wollten sie zunächst nur fragen, in welche Richtung wir am schnellsten weiter kämen. Ich dachte nur noch, letzte Chance hier vor dem Unwetter zu flüchten. Wieder sprach ich die Frau an, ob sie uns nicht mitnehmen wolle. Sie verzog das Gesicht. Regina wollte schon aufgeben, aber dann schlug ich vor, dass ich doch die Töpfe auf meinen Schoß nehmen kann und so haben alle Platz. Etwas wieder willig und mürrisch willigte sie ein, auf der Fahrt kam noch ein leichter Widerstand, wo sie meinte der Wagen könnte jetzt zu schwer sein und aufsitzen…

Regina und ich lächelten uns an, wir ahnten, dass dieser Widerstand von der Wirtin nicht wirklich mit uns zutun hat.

Regina freute sich auch sichtlich für mich und war wirklich erstaunt wie ich heute meine Angst bewältigte. (z.B. auch die, Menschen direkt anzusprechen und/oder meine Wünsche zu äußern).

Unten an der Straße angekommen, hielten wir nur einmal den Daumen raus und schon hielt ein junger Mann der nach München wollte. Dieser sagte, dass er uns bei diesem Wetter da nicht stehen lassen wollte. Auch hier sah es so aus als wenn nur einer mit fahren konnte, weil hinten ein Fahrrad lag. Ich meinte aber, dass dies kein Problem sei und ich mich zum Rad hinten quetschte. So kamen wir alle noch trocken und glücklich Zuhause an.

Welch ein Tag für mich. Voller Dramatik, eigene Grenzen überschreitend. Voller Erkenntnisse, ein Tag voll Liebe.

(Anmerkung von Regina: auch für mich ein Tag voller Geschenke: mit dir diese Tour machen zu dürfen, deine Bereitschaft und dein Mut!

Und auch die Erkenntnis, dass mit der inneren Führung, mit dem Vertrauen in sich selbst und die göttliche Kraft in uns allen – auch solche schwierigen Überwindungen möglich sind, die dauerhafte Befreiung von manchen Ängsten, oder Teilen dieser Ängste bewirken können.)

DANKE !

Saturday, September 06, 2008

Zustand



Der Mann der mir gegenüber sitzt,
blickt traurig,
seine Augen sind leer,
früher konnte er mit dem lächeln jeden bezaubern,
Doch nun?...........
Seine Haut ist ganz blass,
er presst die Lippen zusammen,
er will schreien,
er schaut mich an.
Plötzlich rollen Tränen über sein Gesicht,
ich strecke meine Hand nach ihm aus,
will ihm trösten,
doch das einzigste was ich berühre,
ist der kalte Spiegel gegenüber von mir