Wednesday, July 27, 2011

Die Würde des Schweins

Die Würde des Schweins

Geboren im künstlichen Licht,
sollte ich die Sonne niemals sehn'.
Auch den Himmel sah ich nicht,
durfte nie auf einer Weide stehn'.
Das Ferkel Nummer drei,
so hat man mich genannt.
Niemand hörte meinen Schrei,
als Mutter verschwand.
Was sollte ich jetzt tun,
allein ,auf dieser Welt.
Konnte nicht mehr ruhn',
in einem Käfig abgestellt.
Es war so eng in diesem Stall,
kein Drehen ,kein Wenden.
Kot lag überall,
wie würde das nur enden.
Hab doch keinem was getan,
sagte ich oft zu mir.
Warum tut Ihr mir das an,
will nur weg von hier.
Aus Langeweile hab' ich nur gefressen,
was sollte ich auch anderes tun.
Sie haben mein Gewicht gemessen.
gegen Mitleid ist der Mensch immun.
Nun war ich Du Dick und Fett,
konnte kaum noch laufen.
Enden als Kotelett,
man kann mich im Kühlfach kaufen.
Den Schlachthof hab' ich gleich erkannt,
schon geahnt ,dass es so endet.
Ich ging ohne Widerstand,
im Blut bin ich verendet.
Es ging Millionen so wie mir,
die Würde mit Füßen getreten.
Zum Schnitzel ein Glas Bier,
und dann gehn' die noch beten.
Fleisch,ein Stück Lebenskraft,
der Mensch glaubt es noch heute.
Von Pest und Krebs dahingerafft,
die Strafe für die Leute.
Euer Verbrechen an der Kreatur.
© Mark Cherry